Die Scotch Whisky Association klagt
Darf ein deutscher Whisky „Glen“ heißen?
21.02.2018
Die Scotch Whisky Association hat eine Klage gegen die Verwendung des Wortes „glen“ durch eine deutsche Destillerie im Namen ihres Single Malt eingereicht. Voraussichtlich am 22.02.2018 wird der Europäische Gerichtshof über den Streit zwischen der SWA und Waldhorn, dem Hersteller von Glen Buchenbach im Schwarzwald entscheiden.
Das schottische Wort GLEN soll nach Meinung der Scotch Whisky Association darauf hindeuten, dass der Whisky aus Schottland stammt. Das stellt nach Ansicht der SWA eine Verletzung des Schutzstatus von Scotch Whisky nach EU-Recht dar.
Die Brennerei Waldhorn aus dem südwestlichen Schwarzwald hat ihr Destillat nach dem Buchenbachtal benannt, in welchem der Destilleriestandort Berglen liegt. Glen kommt aus dem Gälischen und bedeutet Tal. Daher lautet die englische / gälische Übersetzung eben Glen Buchenbach.
Eine Sprecherin des Gerichtshofs der Europäischen Union bestätigte, dass der Fall am Donnerstag durch den dänischen Generalanwalt Saugmandsgaard Øe verhandelt wird.
Die Konsequenzen des Urteils
Die Entscheidung in diesem Fall hat sicher weitreichende Konsequenzen. So gibt es doch sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern Whiskydestillerien, die die Bezeichnung Glen im Namen Ihres Whiskys verwenden.
Bekommt die SWA in diesem Einzelfall Recht, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gegen weitere Nutzer vorgehen. Man darg gespannt sein …
Februar 2018: Der Europäische Gerichtshof fällt ein Urteil darüber, ab der Schwarzwald-Whisky Glen Buchenbach weiterhin das gälische Wort GLEN im Namen tragen darf. Nach Ansicht der Scotch Whisky Association sollte dieser Namensbestandteil allein schottischen Whiskys vorbehalten bleiben.
Eines ist sicher: Die schottischen Destillerien – wie hier Glengoyne bei Glasgow – werden ihre Namen nicht ändern müssen.
Die Scotch Whisky Association (SWA)
Was macht die SWA?
Die SWA betrachtet Scotch Whisky und die schottische Whiskyindustrie als ein bedeutendes Wirtschafts- und Kulturgut. 4 Milliarden Pfund Jahresumsatz und die Jobs von ca. 40.000 Menschen hängen am Scotch.
Die Aufgabe der SWA besteht darin, die globalen Interessen sowie das Profil von Scotch Whisky, der SWA-Mitglieder und der gesamten Branche zu fördern.
Dazu gehört auch die Sicherung eines fairen Zugangs zu allen Märkten auf der Welt und die Verteidigung des schottischen Whiskys als geschütztes regionales Produkt.
Die Ursprünge des SWA reichen bis in den Oktober 1912 zurück. Die ursprüngliche Organisation, die Wine & Spirit Brand Association, änderte 1917 ihren Namen in die Whisky Association, die 1940 in die SWA umbenannt wurde